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Hörbuchlesen

Das Hörbuchlesen ist eine denkbar einfache und zugleich sehr effektive Form der Förderung. Dabei werden nach nur wenigen Wochen die Leseflüssigkeit (auf kognitiver Ebene), mehr noch aber die Lesemotivation, die Freude am Lesen im Deutschunterricht und weitere Determinanten des Lesens (auf subjektiver Ebene) gesteigert. Darüber hinaus wertet das Lesen mit Hörbüchern das Lesen in der Schule an sich auf, indem das gemeinsame simultane Lesen und Hören eine ‚literarische Geselligkeit‘ erzeugt, die von den Kindern wie von ihren Lehrkräften zu gleichen Teilen genossen wird.

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Eine Methode für bereits etwas besser lesende Kinder

Wie bei der Methode Lesen und Mitlesen läuft auch beim Hörbuchlesen für (zunächst) 10 bis 20 Minuten im Rahmen des Lesebandes ein Hörbuch in angenehmer Zimmerlautstärke. Auch hier sollte die Lesedauer in Abhängigkeit von der Übung und der Leseflüssigkeit der Kinder gewählt und im Laufe der Förderung gesteigert werden. Die Empfehlung ist jedoch, das Lesen mit Hörbüchern erst gegen Ende der dritten Klasse als Methode einzusetzen, da zuvor die Geschwindigkeit der Hörbücher noch zu weit oberhalb der Lesegeschwindigkeit der Schülerinnen und Schüler liegen könnte und ein Mitlesen schwer möglich wird. Darüber hinaus sollte auch bei diesem Verfahren, ähnlich wie bei der Methode Vorlesen und Mitlesen, der Text nach Beendigung der täglichen Förderung eingesammelt werden, aus denselben Gründen wie bei der zuvor genannten Methode.

Achtung: Nur ungekürzte Hörbücher verwenden

Anders als im Erwachsenenbereich werden Kinder- und Jugendbücher häufig stark gekürzt eingelesen. Beim Hörbuchlesen ist es daher wichtig, auf die Passung zwischen Buchvorlage und Hörbuchtext zu achten, da es die Lernenden beim gemeinsamen Lesen stört, wenn der Text nicht wortgetreu eingelesen wurde. Prädikate wie „Ungekürzte Lesung“ oder „Ungekürzt eingelesen“ lassen sich leicht recherchieren und sollten unbedingt beachtet werden. Kooperationspartner des Lesebandes wie die „Werkstatt inklusiver Deutschunterricht“ (WiDu), der „Ohrka Hörclub“ oder die Leseförderplattform „LeOn“ berücksichtigen genau dies bei ihren hinterlegten (Hör)Texten, bei denen es darüber hinaus die Möglichkeit gibt, die (Vor)Lesegeschwindigkeit an die Fähigkeiten der Lernenden individuell anzupassen.

Als Faustregel zur Passung von Buchvorlage und Hörbuchtext kann hier gelten: Je erfolgreicher und wirkmächtiger die Autorin/ der Autor (z.B. Cornelia Funke, Kirsten Boie, Astrid Lindgren, Michael Ende, Dirk Steinhöfel etc.), umso geringer die Gefahr einer Kürzung im Hörbuch.