Beim „Lesen mit dem Ich-Du-Wir-Würfel“ handelt es sich um eine Art Gesellschaftsspiel, welches den Förderprinzipien des wiederholten Lautlesens folgt. Es setzt am Spaß in der Gruppe an und nutzt diesen lesedidaktisch aus.
Das „Würfel-Lesen“ wird am besten in Vierergruppen gespielt. Der vorher zu präparierende (oder zu erwerbende) Extra-Würfel wird jeweils zwei Mal mit den Seiten ICH, DU und WIR ausgestattet.
Die ausgewählten Texte, Gedichte, Lieder oder Hip-Hop-Lyrics müssen in vier bis sechs etwa gleich großen Abschnitten vorliegen. Mehr als sechs Abschnitte haben sich als unbrauchbar erwiesen. Die Länge eines Abschnitts sollte in Abhängigkeit von der Leseflüssigkeit der Kinder 20 Wörter (bei sehr schwach lesenden Kindern) bis ca. 50 Wörter nicht überschreiten.
Sitzen die Kinder in ihren Gruppen im Kreis, beginnt das erste Auswürfeln, zum Beispiel in alphabetischer Reihenfolge der Vornamen:
Die anderen Kinder lesen jedes Mal still im eigenen Text simultan mit. Sollte es von den Mitgliedern der Gruppe erwünscht sein, dürfen die bereits besser lesenden Kinder immer dann leise einhelfen, wenn ein lesendes Kind stockt oder sich verliest.
In der zweiten Würfelrunde liest das nächste würfelnde Kind den vorherigen, also bereits bekannten Abschnitt erneut laut vor, danach dann den eigenen, neuen Absatz.
In der dritten Runde wiederholt sich diese Routine mit dem nächsten Kind, erst danach liest dieses wiederum den eigenen Textabschnitt.
Dieses Vorgehen wiederholt sich so oft, wie der Text Abschnitte hat.
Zum Abschluss dürfen alle Kinder im Chor den Text noch einmal laut (und dann auch flüssig) vorlesen.