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Wer sich hinter dem Leseband verbirgt

Über uns

Zusammen besser lesen – gemeinsam für das Leseband!

Das Leseband ist mittlerweile mehr als ein reines Förderkonzept: Als gemeinsam gestaltete Zeit mit Wirkung lebt das Leseband in Klassenzimmern, Schulen und ganzen Kommunen – und zieht immer mehr begeisterte Lehrkräfte und gerne lesende Schülerinnen und Schüler in seinen Bann. Dass das Leseband seine Wirkungskraft immer weiter verbreiten kann, lässt sich auf zwei wesentliche Erfolgsfaktoren zurückführen:

Persönliches Engagement von Steffen Gailberger

Seit der ersten Idee begleitet Steffen Gailberger das Leseband unermüdlich. Mit fachlicher Tiefe und echter Leidenschaft steht er pädagogischen Teams und Bildungsadministratorinnen und -administratoren beratend zur Seite. Die andauernde Auseinandersetzung mit dem Leseband und den Lautleseverfahren sichert nicht nur höchste Qualität, sondern schafft auch das Vertrauen, das Schulen und Bildungsträger brauchen, um neue Wege zu beschreiten.

Starkes Netzwerk aus sechs Stiftungen

Ein weiterer Garant für den Erfolg des Lesebandes ist die enge Kooperation von sechs namhaften Stiftungen, die ein gemeinsames Ziel verfolgen: Alle Kinder sollen lesen lernen! Durch gebündelte Ressourcen, koordinierte Öffentlichkeitsarbeit und systematische Fortbildungsangebote gewährleisten die Stiftungen, dass das Leseband bereits in vielen Regionen umgesetzt wird und kontinuierlich begleitet und weiterentwickelt werden kann.

Erfinder des Lesebandes

Prof. Dr. Steffen Gailberger

Werdegang

Steffen Gailberger (1. und 2. Staatsexamen) ist seit 2019 Professor für Literatur-, Medien- und Lesedidaktik, zunächst an der Bergischen Universität Wuppertal, seit 2024 an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Er hat in Hamburg und Wien die Fächer Deutsch und Geschichte auf Lehramt studiert und an verschiedenen Universitäten sowie an einem Gymnasium in Hamburg-Oldenfelde gearbeitet.

Ursprung des Lesebandes

Die Geschichte des Lesebandes beginnt mit seiner Dissertationsstudie (2013), in der Steffen Gailberger unter anderem die Förderung schwach lesender Schülerinnen und Schüler mithilfe von lektürebegleitenden Hörbüchern in den Jahrgangsstufen 8 und 9 empirisch untersuchte.

Mithilfe eingesetzter Fragebögen und verschiedener Tests konnte mit der Studie gezeigt werden, dass ein „Lesen durch Hören“ an fünf Tagen in der Woche nicht nur die Dekodiergenauigkeit, Automatisierung, Geschwindigkeit und Betonung schwacher Leserinnen und Leser um etwa zwei Lernjahre fördern, sondern ebenso die Motivation, die Vorstellungsbildung sowie weitere Aspekte des literarischen Lesens und Lernens unterstützt werden kann.

Umsetzung in Hamburg

Auf diese Ergebnisse wurde die Freie und Hansestadt Hamburg aufmerksam, und so trat sie an Steffen Gailberger mit der Bitte heran, seinen Ansatz für die Primarstufe zu adaptieren.

Im Rahmen des Hamburger BiSS-Verbundes „Systematische Leseförderung für die Grundschule“ entstand so das erste Leseband in Deutschland an zunächst sechs Hamburger Schulen in herausfordernden Lagen. Diese erhielten pro Jahr je 1000,- Büchergeld sowie die Zusage zur Evaluation im Laufe und am Ende des Projektes.

Verbindliche Absprachen für teilnehmende Schulen

Im Gegenzug verpflichteten sie sich dazu, folgende Absprachen verbindlich einzuhalten:

  • Das Leseband wird als zusätzliche Unterrichtseinheit verpflichtend an fünf Tagen in der Woche eingeführt.

  • Das Leseband hat eine Länge von mindestens 20 Minuten und wird wie jedes andere Unterrichtsfach auch vom Pausengong ein- und ausgeläutet.

  • Alle Lehrkräfte der Schule beteiligen sich an der Leseförderung, so dass das Lesen eben nicht nur im Deutschunterricht, sondern in allen Unterrichtsfächern (mit Ausnahme von Sport und Schwimmen) stattfindet.

  • Damit nicht immer dieselben Unterrichtsfächer von der Leseförderung betroffen sind, entscheidet das gesamte Kollegium unter Führung der Schulleitung gemeinsam, in welchem Zeitfenster das Leseband täglich stattfinden soll.
  • Ist diese Entscheidung gefallen (zum Beispiel jeden Tag um 08:00, nach der ersten großen Pause oder zu einer anderen Gelenkstelle des Schulalltags), zieht es sich wie ein „Band“ durch die Unterrichtswoche.

Damit war der Begriff „Leseband“ geboren.

Die für den Abschlussbericht zusammengetragenen und ausgewerteten Ergebnisse nach drei Jahren Förderung waren derart erfreulich (signifikante Verbesserung der Leseflüssigkeit, des Leseverstehens, der Rechtschreibung sowie in Mathematik), dass das Projekt innerhalb Hamburgs auf sämtliche Grundschulen in herausfordernden Lagen ausgeweitet wurde und sich recht bald andere Bundesländer bei Steffen Gailberger meldeten, um ebenfalls unter seiner Beratung Lesebänder zu planen und zu implementieren. Zu eben diesen gehören (in chronologischer Reihenfolge ihres Engagements) Nordrhein-Westfalen (Regierungsbezirk Münster), Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Bremen, Hessen, das Saarland sowie zuletzt Südtirol. Weitere Bundesländer, die sich auf den Weg gemacht haben, Lesebänder einzuführen, sind Berlin und Baden-Württemberg.

Die Stiftungen

Sechs Stiftungen haben sich in den letzten zwei Jahren zu einem Netzwerk zusammengeschlossen, um das Leseband in die Breite zu tragen. Dabei war den Stiftungen von Anfang an klar: Das Leseband ermöglicht es allen Kindern, wichtige Basisfähigkeiten im Bereich des Lesens aufzubauen. Daraus ergab sich schnell eine gemeinsame Vision: Alle Kinder sollen lesen lernen, denn alle Kinder haben das Recht auf eine wirksame und nachhaltige Bildung!

Gemeinsame Vision und Überzeugung

Der Zusammenhalt zwischen den Stiftungen basiert auf der tiefen Überzeugung, dass Bildungsgerechtigkeit der Schlüssel zu einer besseren Zukunft ist. Lesen zu können ist dabei nicht nur eine fundamentale Fähigkeit, sondern ein wesentlicher Schritt auf dem Weg zu einer selbstbestimmten und erfolgreichen Teilhabe an unserer Gesellschaft. Durch das gemeinsame Arbeiten im Netzwerk wollen die Stiftungen einen nachhaltigen Beitrag zur Verbesserung von Bildungschancen für alle Kinder leisten – besonders für die Kinder und Jugendlichen, die es am meisten brauchen.

Effektive Zusammenarbeit im Netzwerk

Die Ausrichtung aller Stiftungen auf diese Vision und diese Mission bestimmen die Arbeit im Netzwerk grundlegend. So erleichtert die klare Fokussierung des gemeinsamen Wirkens die Zusammenarbeit und macht sie zugleich äußerst effektiv. Dabei tragen die verschiedenen Stiftungen mit dem Einsatz unterschiedlicher Ressourcen zum Erreichen der Ziele bei. Jede fühlt sich verantwortlich und beteiligt sich vor allem dann, wenn die Stiftung ihre besondere Stärke optimal zum Einsatz bringen kann. Die so gebündelten Kräfte sorgen dafür, dass das Leseband nicht nur schnell, sondern auch flächendeckend und nachhaltig in den Schulen bzw. Regionen verankert werden kann.

Expertise, Praxisnähe und Austausch

Das Stiftungsnetzwerk besticht nicht nur durch vielfältige und langjährige Kontakte in die Wissenschaft und die Bildungsadministration, sondern ebenso durch Fachexpertise in den eigenen Reihen. Hochwertige Fortbildungskonzepte wurden durch wissenschaftliche Begleitung entwickelt und konkrete Umsetzungsideen wurden direkt aus den Praxiserfahrungen an den Schulen in den Stiftungen zusammengetragen und weiterverbreitet. Die bereits erfolgten Begleitungen der Einführung, Umsetzung und Verstetigung von Lesebändern hat die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stiftungen selbst zu einem Teil des Lesebandes werden lassen, weil Eindrücke aus allen Bereichen des Bildungswesens immer auch Eingang in das eigene Denken und Handeln gefunden haben.

Offene Kommunikation und gemeinsames Lernen

Zudem lebt die Zusammenarbeit der Stiftungen von der offen geführten Kommunikation untereinander. Die beteiligten Stiftungen nutzen regelmäßig die Gelegenheit, sich auszutauschen, voneinander zu lernen und gemeinsam neue Ideen zu verwirklichen. All das sind Grundvoraussetzungen für den Erfolg des gemeinsamen Wirkens.

Wir setzen uns ein: für alle Kinder, für das Leseband, für eine gerechte Bildung!

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